Mittwoch, 30. November 2011

Unser Weg von Fox nach Wanaka


Von Harihari aus sind wir zunaechst nach Fox Glacier gefahren, um uns einen der beiden Gletscher an der Westkueste anzuschauen. Die beiden Zwillingsgletscher (der andere heisst Franz Josef) sind weltweit einzigartig, da sie wie keine Anderen in diesen Breitengraden so nah an die Kueste heranreichen. Kaum anderswo findet man Regenwald direkt neben Gletschern. Die Gletscher werden von den Maoris "Ka Roimata o Hinne Hukatere" (Traenen des Lawinenmaedchens) genannt, da der Legende zufolge der Geliebte eines Maedchens von den Gipfeln der Umgebung in den Tod stuerzte; ihre zahllosen Traenen gefroren dann zu den Gletscherzungen.
Nach einer kurzen Wanderung standen wir 200 Meter vom Gletscher entfernt und waren nur maessig beeindruckt. Aus der Naehe betrachtet sah man lediglich eine schmutzige, graue Eismasse, die mit einer gefuerhten Tour haette erkundet werden koennen; wir waren aber froh uns dieses Geld gespart zu haben.
Auf dieser Wanderung haben uns eigentlich der eisbonbon-blaue See und die extrem steilen, vom Gletscher geformten Felsen mehr beeindruckt.
Da es am Nachmittag aufklarte, konnten wir den Gletscher aus der Ferne in seiner ganzen Laenge betrachten und konnten einen grandiosen Blick darauf geniessen.

Gletscher aus der Naehe..
Wunderschoene Farben im Gletschersee
Gletscher aus der Ferne...

Um ein bisschen Kontrastprogramm zu haben, sind wir an den nur 12km entfernten schwarzen Sandstrand - Gillespiebeach gefahren. Wir haben dort einen wundervollen Nachmittag verbracht und die ueberwaeltigsten und groessten Wellen Neuseelands gesehen!

Die Wellen sind so riesig!! Und so laut!!! :-)
Im Hintergrund sieht man die schneebedeckten Berge..
Ganz in der Naehe haben wir uns einen Schlafplatz fuer uns und Ruby (nochmal zur Erinnerung - Ruby ist unser geliebtes Auto :-) )  gesucht, es gab den ersten von drei Abenden Nudel zum Essen und wir sind frueh ins Bett gegangen, da der Wecker um 5:00 klingeln sollte. Wir hatten uns naemlich etwas Grosses vorgenommen: wir wollten zum Sonnenaufgang an dem bekannten, wunderschoenen Spiegelsee Lake Matheson sein. Mit Glueck, bei klarem Wetter, kann man die Uferlandschaft und Bergkulisse komplett auf dem Wasser gespiegelt sehen - und wir hatten Glueck!! :-)
Nach einer eineinhalbstuendigen Umrundung gab es ein zweites Fruehstueck und wir machten uns auf den Weg in Richtung Sueden nach Wanaka, wo uns ein grosses Abenteuer erwarten sollte, aber spaeter mehr dazu :-)



Am Knight Point, einem bekannten Aussichtspunkt, konnten wir das letzte Mal den Blick ueber die geliebte Westkueste schweifen lassen und verabschiedeten uns schweren Herzens von der atemberaubenden Kuestenlandschaft, den Palmen, den unglaublichen Wellen, den Farnen, den Felsformationen, dem Strand und dem Regenwald. (Ja, wir haben uns verliebt!!! - in die Westkeuste!!)


Unser Weg fuehrte uns ueber den Haastpass, der uns mit zahllosen Wasserfaellen und der sich stetig veraendernde Landschaft beeindruckte. Der Regenwald verabschiedete sich und wir sahen hoehere, mit Laubbaeumen bewachsene Berge, mit einer deutlich sichtbaren Baumgrenze und Schnee. Lange Zeit fuhren wir neben dem Lake Wanaka, einem wunderschoenen, tiefblauen See und erreichten am Nachmittag die zur Abwechslung sehr schoene und lebendige Stadt Wanaka. Nach der "einsamen" Westkueste fuehlten wir uns in der 5000-Einwohner-Stadt wie in einer richtigen Grossstadt :-)

Kurze Pause am Lake Paringa
Der wunderschoene Weg durch den Haast Pass..




Fuer unsere erste Erledigung gingen wir ins Touristencenter, um uns Informationen zu unserem lang geplanten Fallschirmsprung zu holen. Letzendlich haben wir sofort fuer den naechsten Tag gebucht und nur der zu starke Wind hat uns von einem Sprung eine halbe Stunde spaeter abgehalten. :-) Das ging dann doch schneller als wir dachten..
Am Morgen stieg die Aufregung mit jeder Stunde und um 11:00 war es dann so weit. Nach einem kurzen Einweisungsfilm, der uns gezeigt hat wie wir uns beim Sprung verhalten sollten, ging es auch schon in unseren sexy Anzuegen mit Muetze und Brille bewappnet und von Eric und Alex, our beautiful strangers, begleitet zum Flugzeug. Dieses brachte uns dann auf 12.000 Fuss, also ungefaehr 4000 Hoehenmeter, so dass wir einen atemberaubenden Blick ueber die Landschaft unter uns hatten. Unsere jeweiligen Sprungpartner haben im Flugzeug dann SchnickSchnackSchnuck gespielt, um auszuknobeln, wer als erstes springen darf - Eric, M-C's Tandempartner hat gewonnen und zack ging es auch schon los!


Voll ausgeruestet und bereit zum Abheben :-)

Yeaha!!!
Awesome! :-)
Das Gefuehl beim Sprung ist sehr schwer zu beschreiben und reicht von absoluter Freiheit bis unfassbare Freude. Aber anders als erwartet, zaehlte Angst auf jeden Fall nicht dazu. Nach 45 Sekunden freiem Fall segelten wir noch 3 Minuten im Gleitflug auf die Erde zu. Nach einer sanften Landung waren wir absolut ueberwaeltigt von unseren Gefuehlen, die den ganzen Tag anhielten. Abends koepften wir zur Feier des Tages eine Flasche Sekt, die auch eine gute Wirkung zeigte :-)

M-C & M


Samstag, 26. November 2011

Arthurs Pass, Hokitika, Harihari


Nachdem wir einen Tip von Agnete bekommen haben, haben wir am Tag der Abreise eine kleine Spazierfahrt gemacht und sind den schoenen Arthurs Pass entlang gefahren, der die West- und Ostkueste miteinander verbindet. Wenn die Westkuestler von einem kurzen Trip sprechen, ist man allerdings auch mal eben 220km unterwegs. :-) Aber es hat sich gelohnt.





Kiwis haben wir leider nicht getroffen

Neben dem Kiwi ein typisch, neuseelaendischer Vogel - der Kea

Nachmittags erreichten wir Hokitika, eine kleine, aber recht schoene Stadt, die durch den Goldrausch 1860 und dem Verkauf von Jade zu Wohlstand gelangte. Am naechsten Morgen machten wir eine ausgiebige Shoppingtour in den zahllosen Jade- und Souvenierlaeden Hokitikas und spolterten dabei eher zufaellig in ein Kiwicenter, in dem wir unseren ersten lebenden Kiwi zu Gesicht bekamen. Ausserdem gab es hier noch 120 Jahre alte, wahnsinning lange Aale, Schildkroeten und Whitebaits... Whitebaits sind kleine, niedliche, fast durchsichtige Fische, die hier zwischen September und November in den Fluessen der Westkueste gefangen werden und mit bis zu 150NZ$ fuer das Kilo weiterverkauft werden. Eine wirkliche Delikatesse, die wir uns natuerlich nicht entgehen lassen konnten, die aber eigentlich doch nur nach Fisch schmeckt...

Im Kiwicenter durften wir leider keine Bilder machen, aber hier ist ein knuffiger Kiwi zu sehen!

Der Strand von Hokitika..
..und wieder mal ein schoener Sonnenuntergang
Viele, viele Whitebaits
Es gibt festgelegte Bestimmungen zum Fange der Whitebaits


Ganz viele Jadesteine :-)
In Harihari gelangten wir durch die Oneone Street zu unserer neuen Arbeitsstelle in den Gewaechshaeusern einer Gemueseproduktion. Freunde von Agnete haben die Gewaechshaeuser vor kurzem erworben und haben nun alle Haende voll damit zu tun, das Unternehmen aufzuwirtschaften. Die Arbeitsmenge von 9 Vollzeitkraeften verteilt sich auf lediglich 3 Teilzeitkraefte, so dass sie unsere Hilfe gut gebrauchen konnten. Hier ging es ganz schoen heiss her. :-) Wir haben hier Chilis geerntet, die es leider gern warm haben, so dass wir zu Topzeiten, wenn die Sonne schien, mehr als 40 Grad in dem Gewaechshaus hatten.
Durch einen Tip von einem Einheimischen hatten wir hier aber die Gelegenheit uns in der freien Natur "abzukuehlen".. Dafuer fuhren wir an einen nahegelegenen Fluss, mit Handtuch und Schaufel bewappnet und machten uns auf die Suche nach den Hotpools! :-) Nach einer ziemlich abenteuerlichen Wanderung und einem weiteren Heinweis fanden wir sie auch und genossen nach dem Durchqueren des kalten Bergflusses die angrenzenden heissen Quellen.

Bei der Ernte..
Der wunderschoene Blick vom Haus aus


Relaxen in den Hotpools :-)
Nach drei heissen Tagen verabschiedeten wir uns von Harihari und dann bald auch schon von der geliebten Westkueste!

M-C & M

Ray war unsere erste Maori, die wir getroffen haben..

Donnerstag, 24. November 2011

Punakaiki 01.11. - 12.11.


Auf dem Weg vom Abel Tasman Nationalpark nach Westport waren wir zu dritt unterwegs, da uns Marcel weiterhin begleitet hat. Wir machten einen kurzen Abstecher zum viel fotografierten Lake Rotoiti - ein wunderschoener See mit Steg und Bergpanorama.

Das klassische Motiv..

..und hier nochmal verschoenert :-)
 Weiter ging es dann nach Westport, der zweitgroessten Stadt an der Westkueste mit 4800 Einwohnern und das beschreibt diese Region auch schon recht gut: hier leben auf 9% der Flaeche NZ's weniger als 1% der Kiwis. Dessen sind sie sich aber auch bewusst und machen sogar Witze drueber, dass bei einem grossen Erdbeben keiner nach ihnen suchen wuerde, da sie zu Wenige sind. :-)


Unsere neue WWOOFing-Station war diesmal in Punakaiki bei einer vor 12 Jahren ausgewanderten Daenin. Wir hatten uns fuer den Nachmittag angekuendigt und als wir das Haus erreichten, war leider niemand anzutreffen. Ein Zettel an der offenen Tuer hiess uns allerdings willkommen und wir sollten uns schon mal einrichten und wie zuhause fuehlen.. :-) Agnete (im Daenischen klingt der Name wirklich schoen! :-) ) ist so ein freundlicher, herzlicher und offener Mensch, dass wir uns sofort unglaublich wohl gefuehlt haben und wir im Endeffekt laenger bei ihr geblieben sind, als urspruenglich geplant. Wir haben viel Zeit mit den Hunden und Pferden verbracht und ebensoviel gekocht und gebacken (insgesamt 3x Kuchen und 2x Cookies - eine gute Bilanz! *g*)


Die beste Komnination: M-C unterwegs mit dem Pferd und Maren mit dem Quad

Der schoene Phil..
 Hier hatten wir nun endlich einmal Projektarbeit anstatt des ewigen Unkrautziehens, obwohl wir von Aggy ganz kiwilike staendig zum Pausemachen animiert wurden. Trotzdem haben wir in der Zeit sehr viel geschafft: * ein Kiesbett mit Steineinfassung * mehrere Steinmauern (die Granitsteine dafuer wurden spontan aus den naheliegenden Fluessen geholt *g*) * zwei wunderschoene Steinbeete * Malerarbeiten und * die Isolation mit Styroporplatten unter dem Haus!

Unser vollendetes Kunstwerk :-)


und hier noch beim Arbeiten.. Farbe rauf..
und Farbe ab :-)

Auch Agnete bewunderte unsere Arbeit ;-)
Unser ganzer Stolz: die Styrorporplatten unterm Haus
Agnete hat sehr viel mit uns unternommen, so dass wir viele nette und interessante Menschen kennen lernen konnten. So kam es, dass wir bei einer Familie zum Essen eingeladen waren, die Gold abbaut und wir bei einer Goldwaesche dabei sein durften. Nach einer Woche Arbeit hat der Bagger 4000 Kubikmeter Kies bewegt und gesiebt, von denen 12 Kisten Sand zur Waesche mit nach Hause genommen werden. Der Sand wird dann auf langen Wasserstrassen gewaschen, wobei sich das Gold auf Matten absetzt. So bleiben dann 300-600g Gold uebrig. In dieser Woche waren es 324g 96% Reingold, was im Moment ca. 22.000NZ$ entspricht. Das klingt erstmal viel, aber allein die Betriebskosten einer Woche belaufen sich schon auf 18.000NZ$.


Jeff beim Goldwaschen..
und jetzt sein ganzer Stolz :-)
Und jeder von uns hat ein Andenken geschenkt bekommen
Waehrend der Zeit haben wir natuerlich auch die Touristenattraktion schlechthin besucht - die Pancake Rocks und hatten durch das stuermische Wetter sogar das Glueck die Blowholes zu sehen, bei denen das Wasser in Aushoehlungen reinlaeuft und mit einem lauten Grummeln nach oben herauskatapultiert wird.  Fuer ein bisschen Bildung, hier ein Zitat aus dem Lonely Planet: Durch den Prozess der Schichtverwitterung, das so genannte "Stylobedding", hat der Dolomite-Point-Kalkstein die Form von dicken Pfannkuchenstapeln angenommen.

Die Felsen, die wirklich aussehen wie aufgeschichtete Pancakes
Das, was aussieht wie eine Wolke, ist hochkatapultiertes Wasser
Durch den stuermischen Tag erlebten wir die volle Kraft des Meeres!!
Hier ist es uebrigens ganz dem Motto: der Weg ist das Ziel! Denn die Kuestenstrasse, die wir hier befahren, ist wunderschoen. Das raue Meer der Tasmansee peitscht in gigantischen Wellen gegen die Klippen und auf der Landseite erheben sich Berge, die komplett mit Regenwald bewachsen sind. Daher kuerte der Lonelyplanet (unser heiliger Reisefuehrer!) diese Strasse auch zu eine der 10 schoensten Roadtrips der Welt!

Die typische Westkueste: tiefblaues Meer, herausragende Felsen, Palmen und fluffig-gruene Berge (sorry wegen des Wortes "fluffig", aber es gibt kein passenderes Wort!)

Westkueste bei Nacht..
..und bei Tag: Im Hintergund sind uebrigens keine Wolken, sondern die Southern Apls zu sehen

Nach 10 Tagen haben wir uns wirklich schweren Herzens von Aggy verabschiedet und uns auf die weiterer Reise gemacht. Der Aufenthalt hier war wohl der bisher Schoenste und wir waeren gern laenger geblieben, aber wir haben "nur noch" 4 Wochen fuer den restlichen Teil der Suedinsel. Also ging es weiter fuer ein paar freie Tage Richtung Sueden.

Und weil es so schoen war, gibt es noch ein paar mehr Fotos :-)

..noch mehr fluffige Berge.. :-)
Unser erster schoener Sonnenuntergang





Der Blick in den Regenwald
Auch sehr typisch fuer Neuseeland sind die hier noch eingerollten Farne



M-C & M