Anfang April erreichten wir nun also Cairns, eine der letzten größeren Städte im Norden der Ostküste. Hier war im Gegensatz zu Melbourne noch nichts vom beginnden Herbst zu merken. Denn dort gibt es eigentlich nur die regnerische, heiße Sommerzeit und die trockenen, nicht ganz so heiße "Winterzeit". Wir erreichten Cairns mit dem Flugzeug um 20:30 mit gefühlten 27Grad und machten uns auf den Weg zu unserer ersten CouchSurfing-Erfahrung. CouchSurfer sind nette
Menschen, die ihre Wohnung oder ihr Haus Reisenden zur Verfügung stellen und wenn man Glück hat
auch ihre Zeit. Nevan, unser Host für die drei Tage, war super nett, obwohl wir leider wegen
der Flugverspätung so spät bei ihm ankamen. Er zeigte uns sein Häuschen, plauderte eine Weile mit uns und verabschiedete sich dann ins Bett, so dass wir am nächsten Morgen mit einer netten Nachricht
von ihm und den Schlüsseln für sein Haus aufwachten. Den Tag verbrachten wir dann am Strand, möglichst
im Schatten, da die kleinste Bewegung in der Sonne zu anstrengend war und immer im sicheren Abstand
zum Meer, denn wenn wir auch am vorherigen Abend nicht viel mit Nevan gesprochen haben, so hat
er uns dch zumindest genügend Stories über Krokodile, Haie und Quallen erzählt, dass uns jegliche
Lust vergangen ist, selbst nur die Füße im Wasser zu kühlen. :-)
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| Zwischen diesen Absperrungen konnte man "bedenkenlos" schwimmen gehen.. |
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| Nevan, unser Couch-Surfing-Host |
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| Diese harmlos aussehende Pflanze sollte man lieber nicht beruehren.. |
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| ..diese hingegen haben wir gern beruehrt, da sich die Blaetter nach der Beruehrung geschlossen haben :-) |
Glücklicherweise hat Cairns eine wunderschöne Lagune, die direkt am Strand liegt und jeder kann den Pool kostenlos nutzen!
An seinem freien Tag hat Nevan uns dann alles rund um Cairns gezeigt, so dass wir eine tropische Seenlandschaft
gesehen haben, entlang eines klaren Flusses mitten im Regenwald spaziert sind und den größten Wasserfall auf unserer
bisherigen Reise gesehen haben, der wirklich beeindruckend war!
Für all dies wollte Nevan nichts haben ("so ist eben der Gedanke des Couchsurfens.."), so dass wir uns mit unseren Koch- und
Backkünsten bedankt haben.
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| Wunderschoene Seenlandschaft mit Aussicht auf Krokodile |
Samstag morgen ging es dann mit dem Greyhound-Bus, den wir für die gesamte Strecke von Cairns nach
Sydney gebucht hatten ins 11 Stunden entfernte Airlie Beach (zum Glück zeigen sie im Bus immer mal wieder Filme!!).
Von Airlie Beach aus ging es am nächsten Tag mit dem Segelschiff "Habibi" und der dreiköpfigen Crew hinaus zur Whitsunday
Island. Nach 3-4 Stunden kamen wir in unserer kleinen Bay, in der wir die Nacht verbringen wollten, an und haben grad noch
mit den letzten Sonnenstrahlen gegessen. Dann wurde es mit einem Schlag dunkel und der volle Mond kam hinter einer Bergkuppe
zum Vorschein - wäre man zu zweit auf einem Boot gewesen, wäre es Romantik-Kitsch pur gewesen :-). So war es zusammen mit den
vielen, vielen Sternen einfach nur wunderschön! Im Mondschein baden gehen, wurde uns "leider" nicht erlaubt, da die Haie
bevorzugt nachts auf Jagd gehen..
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Am nächsten Morgen haben wir während des Frühstücks riesige Schildkröten beobachtet, die zum Luftholen immer mal wieder an
die Wasseroberfläche kamen. Danach ging es mit einem kleinen Schlauchboot an Land der Whitsunday Island und nach einer kleinen
Wanderung hatten wir den absolut atemberaubenden Anblick auf den Whitesunday Beach mit seinem weißen Sand und dem türkisblauen
Wasser. Der Sand ist so fein und weich wie Mehl und uns wurde geraten alle Schmucksachen (Ringe, Ketten..) im Sand zu reiben,
um sie wieder zum Strahlen zu bringen :-)
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| Whitesunday Beach |
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| Weisser Sand und klares Wasser!!! |
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| Wunderschoene Muscheln und angespuelte Korallenreste |
Anschließend ging es mit dem Schiff weiter in eine geschützte Bucht, in der wir nun endlich unseren ersten Schnorchelgang machen
sollten. Ausgestattet mit einem dünnen Neoprenanzug (nicht wegen der Kälte - das Wasser hatte kuschelige 26Grad, sondern wegen
der bösen Quallen, die einem Höllenqualen bereiten wollen) und Schnorchelausrüstung ging es los, um die bunte Korallen- und
Fischwelt zu erkunden. Und man kann einfach nicht beschreiben, wie toll das alles unter dem Wasser aussieht. Man findet dort die
knalligsten Farben - orange, grün, lila, gelb, rot und ein Regenbogenfisch, der alles übertrifft. Die Korallen haben zusätzlich
noch die unterschiedlichsten Formen - von plüschig, fusselig über rund und noppig bis stachelig und kantig. Die Fische schienen
es zu mögen, denn man hörte sie immer fleißig dran herum knabbern. :-) Etwa später sind wir zu unserem zweiten Schnorchelgang
in eine andere Bucht gefahren und zu Abend hin haben wir in einer geschützt Bucht geankert und BBQ gemacht. Morgens ging es
dann direkt nach dem Frühstück ins Meer und da gerade beginnende Ebbe war, waren wir den Korallen so dicht wie noch nie.
Wenn man die Hand ausgestreckt hätte, hätte man sie mit Leichtigkeit berühren können, aber das war natürlich verboten.
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| Manche Fische tummelten sich direkt neben unserem Schiff |
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| Unsere Gruppe.. |
Insgesamt war es eine der besten Touren, die wir bisher gemacht haben!
Nach einem Tag chillen in Airlie Beach ging es dann abends mit dem Nachtbus weiter ins 10 Stunden entfernte Hervey Bay, von
wo es aus nach Fraser Island gehen sollte - der größten Sandinsel der Welt. Am Tag vorher gab es eine kurze Einweisung,
die Aufteilung in 3 Gruppen (3 Autos a 8 Leuten) und anschließendes Einkaufen für die nächsten drei Tage. Sich zusammen mit 7
anderen Leuten auf gemeinsame Mahlzeiten festzulegen und diese gemeinsam einzukaufen, war schon eine Herausforderung, aber wir
hatten wirklich Glück mit unserem Team und haben uns auf BBQ und Pasta geeinigt. :-)
Am nächsten Morgen ging es dann auch schon relativ früh los, um mit der Fähre auf die Insel überzusetzen und dann ging der Spass
los. In unserem Jeep waren drei Fahrer und wir haben uns immer wieder abgewechselt, damit jeder Mal im Wald auf den Sandwegen und
am Strand fahren konnte. Unser Guide Tony ist in seinem Jeep voraus gefahren und hat uns bei schwierigeren Passagen durch tiefen, losen
Sand vorher kurz instruiert in welchem Gang und wie wir das Stück fahren sollten.
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| Ein normaler Weg.. :-) |
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| ..oder direkt am Strand.. |
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| ..ab und an durch Fluesse.. |
Abends ging es dann immer in ein Camp mit Kochstellen, Grillplatten und Dauerzelten. Um 6:30 wurde es dann mit Schlag dunkel und
die Sicherheitsvorkehrungen mussten auf Grund der Dingos ein bisschen erhöht werden. Dingos, wilde Hunde, sind an und für sich
nicht gefährlich. Leider wurden einige auf der Insel lebende Dingos von Menschen gefüttert und haben den Respekt verloren, so
dass es schon zu zahlreichen Angriffen auf Menschen kam. Für uns bedeutete das nun, dass man sich immer jemanden suchen musste
mit dem man zusammen auf die "Toilette" gehen konnte, denn alleine durfte man sich außerhalb des Camps nicht mehr bewegen.
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| Ein suesser Dingo direkt am Strand |
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| Unser Camp.. |
Das Camp an sich musste auch komplett aufgeräumt und verriegelt werden und es durften kein Essen mit in die Zelte genommen werden,
da die Dingos dort sonst versucht hätten hineinzukommen. Ansonsten haben wir in den drei Tagen wunderschöne Seen und Flüße gesehen
und in ihnen gebadet, die nur von Regentropfen gespeist werden, sind durch den Regenwalt spaziert (Regenwald auf einer Sandinsel..)
und haben einen der schönsten Sternenhimmel genossen, den wir bisher gesehen habe (so unendliche viele Sterne!!). Eine absolut tolle Tour mit einer unglaublich guten Gruppe und viel, viel Spaß!!
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| ..und unsere Schlafplaetze |
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| Ein altes Schiffswrack |
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| Ein See voller Regentropfen :-) |
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| In diesem klaren Frischwasserfluss haben wir uns treiben lassen |
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| Lake McKenzie - einfach traumhaft!!! |
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| Die Champagner-Pools |
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| Viel Betrieb auf der "Strand-Autobahn" |
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| Regenwald auf einer Sandinsel.. |
Von Hervey Bay ging es dann weiter nach Noosa, wo wir zwei Nächte in einem Bush Camp verbracht haben - und es wurde zwar als
Hostel ausgeschrieben, aber es war doch eher nur ein etwas komfortableres Zelten. :-) Die "Betten" - selbst gezimerte Holzgerüste
mit Hängematratze - waren in großen Zelten unterbracht, die Küche hatte nur zwei Zeltwände und war zum all abendlichen Lagerfeuer ausgerichtet. Wir fanden es toll!! :-)
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| Ein naechtlicher Besucher in der Bush-Kueche |
In Noosa waren wir dann im Nationalpark wandern und haben direkt neben der Straße Känghurus
sitzen sehen.
Der nächste Stop war in Brisbane, wo wir uns mit Terry, einer Belgierin, die wir auf unserem Segeltrip kennengelernt
haben, getroffen. Da sie die letzten Monate in Brisbane gearbeitet hat, führte sie uns ein bisschen herum.
Am Abend ging es dann schon weiter nach Surfers Paradies, ein wirklich einmalger Ort, da das Stadtbild geprägt wird von unzähligen
Hotel-Hochhäusern, die fast direkt am Strand stehen.
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| Ueberall Hotel-Hochhaeuser.. |
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| Das typische Stadtbild von SurfersParadies |
Ansonsten hatte Surfers Paradies außer vielen Edelboutiquen, teuren Hotels
und schönem Strand nichts zu bieten und wir machten uns am nächsten Abend auf nach Byron Bay und verbrachten dort den bislang schönsten Tag auf unserer Australienreise. Marie hat am Vormittag einen Surfkurs gemacht, um sich dem Strom der zahllosen Surfer
in diesem Ort anzuschließen und auf der drittbesten Welle der Welt zu surfen. Maren hat währenddessen mit dem Fahrrad den Ort
erkundet und ist den wunderschönen Küstenweg bis zum östlichsten Punkt Australiens gewandert und hat eine große Gruppe Delfine
beobachtet, die direkt an der Küste vorbei geschwommen sind. Abends gab es zum krönenden Abschluß noch einen wunderschönen,
gold-gelben Sonnenuntergang und um 20 Uhr verließen wir mit dem Nachtbus Byron Bay und machten uns auf ins 12 Stunden entfernte
Sydney.
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| Hunderte Surfer.. |
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| .. und viele Delfine |
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| Der oestlichste Punkt Australiens |
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