Dienstag, 6. März 2012

Die Nordinsel in 10 Tagen und Autoverkauf 11.02..-27.02

Am Samstag sind wir nach großer Abschiedsrunde von der Hideaway Lodge in Richtung Westküste gefahren. Es ging ab nun zu dritt, gemeinsam mit Jenny, die wir beim Kiwithinnen kennengelernt und ins Herz geschlossen haben, auf Reisen, um die Nordinsel zu erkunden. Vorbei an ein paar wunderschönen Buchten haben wir mittags den Puketi-forest erreicht, in dem wir uns ein paar Jahrhunderte alte, riesige Kauribäume angeschaut haben.
Die wunderschöne Oponibay

Im Hintergrund ist ein riesiger, uralter Kauribaum

An unserem erstem Reisetag wurden wir so beim Campingplatz empfangen
Unser weiterer Weg führte uns dann durch Auckland und ein Stück auf die wunderschöne Coromandel-Halbinsel. Leider hat uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht und wir konnten uns die Cathedral Cove und den Hot Water Beach nicht anschauen. Doch da wir ja mittlerweile Meister im Umorganisieren geworden sind, haben wir unsere Pläne umgeworfen und sind weiter nach Rotorua gefahren. Hier haben wir uns die blubbernden Schlammtümpel, die speienden Geysire und die buntschillernden Seen in grün, orange und türkis angeschaut. Es ist ein wirklich faszinierendes thermisches Naturgebiet, da überall aus der Erde Dampfwolken austreten. Aber der Schwefelgestank lastet über der ganzen Stadt und man fragt sich, ob sich die Menschen dort wirklich daran gewöhnen können.
Schwefelige Rauchschwaden über Rotorua

Ein beeindruckender Geysire

So sieht es im neuseeländischen "Wonderland" aus


Sollten wir wirklich ins kochende Wasser springen?

..vorm grünem Tümpel
Am nächsten Tag ging es dann nach Taupo, um unseren Walk durch den Tongariro Nationalpark zu planen. Auch diesmal mussten wir unsere Pläne wieder über den Haufen werfen, da es Unwetterwarnungen für das Gebiet gab und alle Touren für den nächsten Tag abgesagt wurden. Also machten wir uns gleich weiter auf den Weg, Richtung Süden, nach Wellington. Auf dem Weg dorthin sind wir auf der Desert Road am Mt. Tongariro und dem Mt. Ruapehu, den beiden Vulkanen im Nationalpark, vorbeigefahren und konnten ein paar wundervolle Ausblicke auf den größten Berg (2854m) der Nordinsel genießen.
Lake Taupo (endlich mal bei Sonne!)



Mt. Ruapehu bei der Wüstenstraße
In Wellington haben wir uns dann den botanischen Garten angesehen, den man mit dem Cable Car erreichen kann und haben im neuseeländischen Parlament schmipfenden und meckernden Politikern zugehört. Am nächsten Tag sind wir zum Mount Victoria gefahren. Auf dem bewaldeten Berg wurden viele Szenen aus "Herr der Ringe" gedreht und wir konnten uns tatsächlich gut in den Film hineinversetzen. Wir hatten bei besserem Wetter, als wir es zu Silvester hatten, 2 schöne Tage in windy Welly. Wellington ist übrigens die windigste Stadt der Welt, was wir ja auch schon Silvester zu spüren bekamen.
Ein Strand bei Wellington

Wellington aus Vogelperspektive

War hier Frodo unterwegs?
 Unserer nächster Stop war am Mount Taranaki, der angeblich auf dem dritten Platz der "perfekt geformtesten Berge der Welt" (Spitzkegelform :-) ) sein soll. Uns hat das eigentlich eher wenig interessiert. Viel wichtiger war, dass wir gutes Wetter für die Erklimmung des 2518m hohen Vulkans hatten. Dafür mussten wir vor Ort einen Tag pausieren, doch dann ging es morgens um 7:00, ausgestattet mit viel Essen und Trinken endlich los. In den ersten 2 Stunden brachten wir schon über 600 Höhenmeter hinter uns und waren somit auf ca. 1500m bei einer Hütten angekommen und machten erstmal eine Schokoriegel-Pause. :-) Das Wetter war bis hierhin traumhaft. Wir hatten einen wunderschönen Sonnenaufgang und fantastische Sicht auf das umgebende, komplett flache Land.
Bis hierhin war der Weg zwar wirklich steil, aber befestigt oder zum Teil betoniert. Nun ging es also weiter hinauf und wir konnten langsam erahnen, weshalb dieser Walk zum einem nur bei gutem Wetter gelaufen werden sollte und zum anderem nur für Menschen mit guter Fitness empfohlen wird. :-)

Wir wurden mit einem wunderschönem Sonnenaufgang empfangen

Mt. Taranaki oder auch Mt. Egmont


Unser Weg - bis hierhin noch ganz einfach
Kurz hinter der Hütte mussten wir das erste Mal allein unseren Weg über Felsbrocken suchen und nach diesem Abschnitt folgte ein nicht enden wollender Aufstieg über gefühlt tausend Treppenstufen. Aber das war noch nicht das Schwierigste, es ging erst richtig los, denn nun ging es auf einem Geröllfeld weiter, bei dem der "Weg" nur mit Holzpfeiler markiert wurde, die etwa alle 100m verteilt waren. Leider war dieses Geröllfeld so steil, dass man nie wirklich Halt finden konnte und bei jedem zweiten Schritt einen Schritt zurück rutschte. Dieser Wegabschnitt war nicht der anstregendste, aber definitiv der beschwerlichste. Hinzu kam, dass sich das Wetter deutlich zugezogen hatte und wir konnten nun die Warnungen verstehen, dass das Wetter um den Mt. Taranaki unberechenbar ist. Innerhalb kürzester Zeit war die Bergspitze komplett eingehüllt in dicke, graue Wolken und man konnte manchmal kaum noch den nächsten Markierungspfeiler erkennen. Allerdings klarte es genauso schnell wieder auf und man musste nur einen Moment warten bis man wieder bessere Sicht hatte. Auf das Geröllfeld folgte ein langer Abschnitt mit Felsbrocken. Ein wirklicher Weg war hier nicht mehr auszumachen. Alle, die hoch wollten, haben sich ihren eigen Weg über die Steine gesucht. Teilweise waren die Steine so groß, dass man richtig klettern musste, um auf die nächste Ebene zu gelangen. Aber auch dieses Stück war irgendwann vorbei und wir gelangten endlich in den Krater, in dessen Mitte tatsächlich noch Schnee lag. Nach einer kurzen Rutschpartie im Schnee waren es dann nur noch 5 Minuten bis zum Gipfel. Leider war er zu dieser Zeit komplett zugezogen, so dass man nicht ins Tal hinunter blicken konnte. Im Krater haben wir dann eine Mittagspause gemacht und beobachten können wie die Sichtverhältnisse alle zwei Minuten von 2m- auf 500m-Sicht wechselten, was wirklich faszinierend und beängstigend zugleich war. Hinzu kam nämlich, dass es anfing zu donnern (übrigens das ertse Mal, dass wir es in Neuseeland donnern hörten).
Daher machten wir uns wieder auf den Weg nach unten und konnten aber, durch das wie schon erwähnt so schnell und häufig wechselnde Wetter, desöfteren wunderschöne Ausblicke auf die unter uns liegende Landschaft genießen. Das Geröllfeld, was beim Aufstieg so berschwerlich war, hat uns nun am meisten Spass gemacht, da man einfach auf den kleinen Steinen herunterschlittern konnte und somit brauchten wir bestimmt nur ein Drittel der Zeit für dieses Stück. :-)

Über den Wolken...eijeijei..

Der Weg in den Himmel?


Die Sicht wurde immer schlechter

Endlich an der Spitze angekommen!



 

Da oben waren wir!!!
 Alles in Allem haben wir für 1600 Höhenmeter auf einer Strecke von 6,9km (ein Weg) 11 Stunden gebraucht und waren froh abends eine heiße Dusche zu haben und in den Hostelbetten schlafen zu können. Wir sind stolz, dass wir diese anspruchsvolle Wanderung geschafft haben! :-)
Nach einem Ruhetag, an dem wir zum Tongariro Nationalpark gefahren sind, ging es für M-C und Jenny auch schon zur nächsten Wanderung. Da Maren diesen Walk mit Kristian schon gelaufen ist, hat sie die beiden morgens am Startpunkt abgesetzt und nachmittags am Ende wieder abgeholt. Für die anderen beiden ging bei wunderschönstem Wetter auf zum Tongariro Crossing.
Unserer Weg zum Tongairo führte uns durch wunderschöne Landschaft



Es folgte ein ca. 3 stündiger Aufstieg, der relativ beschwerlich war. Allerdings nicht ansatzweise vergleichbar mit der Erklimmung des Mt. Taranakis. Da Marie-Christin jedoch noch einen Muskelkater von der zurückliegenden Wanderung hatte (die ja nur 2 Tage zurück lag), wurde der Weg doch ziemlich anstrengend.




Wir hatten allerdings auch wunderschöne Sichten auf die beeindruckenden Vulkane und es wurde auch ziemlich schnell ziemlich warm. :) Nach dem Aufstieg wurden wir für alle Strapazen belohnt, denn wir hatten fantastische Ausblicke über die Täler rund um die Berge und erreichten nach weiterer kurzen Wanderung den Krater, des im Übrigen noch aktives Vulkans. Dort befand sich auch ein Warnschild, falls sich Rauch entwickele, soltte man so schnell wie möglich den Berg wieder verlassen. Man sah in der Tat kleine Rauchschwaden, die allerdings nichts mit den Vulkanen zu tun hatten, sondern eher dem Schwefel im Boden zuzuordnen waren. Außerdem kam Umdrehen sowieso nicht mehr in Frage!
Kurze Zeit später erreichten wir die wunderschönen Emerald Lakes und Blue Lakes, die auf Grund des Schwefels in einem unnatürlich, leuchtenem blau gefärbt sind. Dort legten wir eine Mittagspause ein. Ab hier ging es die nächsten Stunden nur noch abwärts. Wir hatten uns sehr darauf gefreut. Der Muskelkater war leider nicht der gleichen Meinung und ließ öfter von sich hören. Es ging nur langsam bergab und aus den vorgebenen 2 Stunden wurden 4. Somit hatten wir allerdings ausgiebig Zeit die Landschaft anzuschauen. Zu sehen waren die vielfältigen Wege, mal aus Stein, Fels oder auch im Wald. Wie gut, dass wir uns so viel Zeit dafür nahmen...

Die nach faulen Eiern riechenden Emerald Lakes

 Der Weg; er war aber wirklich schön :-)


... und Spaß hat es auch gemacht! :-)
Am nächsten Tag (mit noch mehr Muskelkater, von dem Maren gemeiner Weise fast verschont blieb :) ) machten wir uns auf, zurück in die Millionenmetropole Neuseelands (Auckland hat 1.225.000 Einwohner und ist somit mit Abstand die größte Stadt). Auf dem Weg dorthin zeigte uns Ruby, unser Auto, wie gerne es uns hat und wie ungerne es uns verlassen möchte. Wir hatten eine Reifenpanne auf dem Statehighway 1! Nach einem schnellen Reifenwechsel konnte es aber zum Glück weitergehen.
In Cambridge haben nur eine schnelle Fotopause gemacht
Ab dem 22. waren wir zum Wwoofen bei Beth und Keith, die nur 20 Minuten von Downtown entfernt wohnen. Sie haben einen riesigen Hof, mit Bäumen und Pflanzen aller Art. Am meisten ist uns von den 5 Tagen allerdings das tolle Schwarzbrot in Erinnerung geblieben. Nach fast 6 Monaten war dies unser erstes, richtiges dunkles Brot, welches wir zu Essen bekamen. Die Neuseeländer bevorzugen nämlich im Supermarkt nur labberiges Toast zu kaufen. Bäcker, die richtiges Brot oder Brötchen verkaufen, gibt es leider auch nicht. Also wirklich ein sehr großes Ereignis für uns! :)

Beim Arbeiten im Regen...

...im Kampf gegen die gemeinste Grasart der Welt!
Leider mussten wir uns zurück in Auckland mit dem Gedanken näher befassen unser Auto zu verkaufen. Auckland ist der beste Ort dafür, da hier quasi Jeder ankommt, der nach Neusseland reist. Zum Autoverkauf ist mometan aber leider der falsche Zeitpunkt. Denn es geht hier dem Winter entgegen und die meisten Backpacker haben schon ein Auto gekauft oder wollen es ebenfalls verkaufen. Wir machten verschiedene Aushänge und auch Announcen, die nur wenig Resonanz einbrachten. Außerdem hatten wir Probleme unseren WoF (der neuseeländische TÜV, der halbjährig durchgeführt werden muss) zu bekommen. Wir entschieden uns für den einfacheren und schnelleren Weg und verkauften Ruby an eine Auswanderin aus Deutschland, die Ruby etwas auffrischen und dann an neue, abenteuerlustige Backpacker weiterverkaufen wird. Wir bekamen leider etwas weniger für unser geliebtes Auto, sind aber durchaus froh es so schnell und unkompliziert vekauft zu haben.

Nach dem Autoverkauf haben sich unsere Wege nun vorerst getrennt. Während Marie-Christin und Jenny nach Tonga geflogen sind, um sich von der anstrengenden 4-stündigen Wwoofer-Arbeit auf einer der Pazifikinsel zu erholen, ging es für Maren schon 1 Monat eher nach Australien, um sich die schönen, roten Berge in der Wüste anzuschauen und ein wenig länger bei Julia in Melbourne zu sein. Ende März werden wir uns wieder treffen, um gemeinsam Australien unsicher zu machen.

M & M-C & J

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