Montag, 19. März 2012

Maren on the road in Australia


Am 27.2. habe ich mich schweren Herzens von Neuseeland verabschiedet. Marie und Jenny hatten morgens um 4:30 schon Tschuess gesagt, da ihr Flug nach Tonga so frueh losging. Ich habe mir die Zeit bis zu meinem Abflug abends damit vertieben durch die Strassen und am Hafen entlang zu bummeln und im Albert Park zu sitzen.
Um 18:45 wurde es dann ernst und eine Stunde spaeter habe ich das letzte Mal die wunderschoene Kueste Neusselands unter mir gesehen. :-( Das tat dann doch im Herzen weh! Aber ich werde wiederkommen!!!
Der letzte Blick auf den Kuestenstreifen..
3 Stunden spaeter setzte der A380 dann auch schon wieder zur Landung in Sydney an. Warme, aber schwuele 26 Grad hiessen mich dort willkommen.

Vielleicht ist es an dieser Stelle ganz sinnvoll ein paar Fakten ueber Australien aufzuzeigen :-)
Australien ist das sechstgroesste Land der Erde und die groesste Insel.
Es ist die einzige Insel, die auch ein Kontinent ist und der einzige Kontinent, der auch ein Land ist. Und es ist die einzige Nation, die als Gefaengnis angefangen hat :-)
Es ist die Heimat des groessten lebenden Wesens auf Erden - des Great Barrier Reef und des beruehmtesten und eindruckvollsten Monolithen, des Ayers Rock oder Uluru (der Aborigine-Name).
Es gibt hier mehr Lebewesen, die einen umbringen koennen, als irgendwo sonst.
- die zehn giftigsten Schlangen der Welt leben hier
- fuenf seiner tierischen Bewohner (die Trichterspinne, die Wuerfelqualle, die Blauringkrake, der Steinfisch und eine Zeckenart) sind toedlich fuer den Menschen
Wenn man nicht ploetzlich und unerwartet zu Tode gestochen oder gespiesst wird, kann man von Haien oder Krokodilen gefressen, von tueckischen Meeresstroemungen hilflos in den Ozean hinausgetragen werden oder mutterseelenalleine im bruetend heissen Outback in einen klaeglichen Tod taumeln. Ein hartes Land und ich darf hier 8 Wochen lang umherreisen. Auf gehts.. :-)

Die erste Nacht in Sydney war sehr kurz, da ich zum Check-In am naechsten Morgen schon um 4:45 auf dem Inlandsflughafen sein musste. Und dann ging es auch schon weiter ins 2500km entfernte Alice Springs. Aus dem gut klimatisierten Flugzeug traf ich auf eine undruchdringliche Hitzewand und gluecklicherweise auf einen Shuttelbus, der mich in mein Hostel gebracht hat.

Rain in the desert:
Am naechsten Morgen ging es dann schon frueh um 6 Uhr los. Wir waren eine Gruppe von 20 Leuten (2 Iren, 1 Franzose, 1 Englaenderin, 2 Schweizer und der Rest Deutsche). Unser Bus brachte uns dann auf einer langen Fahrt durch die Wueste zum Uluru (Ayers Rock), wo wir zunaechst in ein Kulturzentrum gegangen sind, um mehr ueber die Geschichte zu erfahren. Anschliessend ging es auf mehreren Wanderungen um den Berg herum. "Leider" hat es die ganze Zeit geregnet. Unser Guide hat uns erzaehlt, dass es an drei Tagen im Jahr regnet und es wirklich etwas Besonderes ist - und so habe ich es dann auch gesehen, denn der sonst in der Sonne rot leuchtende Felsen war nun mit hunderten Wasserfaellen uebersaet, ausgetrocknete Flusslaeufe waren gefuellt und ein See, der unten in einer Schlucht liegt und Paradies genannt wird, war wirklich paradiesisch. Ich hab also das Beste daraus gemacht - Regencape uebergezogen und den vielen Geschichten der Aborigines zugehoert, bei denen Schlangen gegen Lizards gekaempft haben und dabei ihre Spuren im Felsen hinterlassen haben.
Uebrigens hatte der Regen auch etwas sehr Gutes, denn so blieben wir von den tausenden Fliegen verschont. Die australische Fliege ist naemlich nicht nur zahlreich vertreten und unglaublich faziniert von Gesichtern, insbesondere Nasenloechern, Muendern und Ohren, sondern auch absolut hartnaeckig, so dass man sie am Besten einfach ertraegt, da man sonst droht von um sich schlagenden Haenden wahnsinning zu werden.. :-)
Aus dem Flugzeug sah man schon die rote Erde
Noch in den Wolken versteckt..
.. und mit hunderten Wasserfaellen bedeckt
Kurz in den Hoehlen unterstellen und das Wasserschauspiel beobachten
Abends war die Sicht dann klar..
Abends ging es dann zu einem Camp, in dem wir gekocht und geschlafen haben. Geschlafen wurde draussen in normalen Schlafsaecken, die nochmal in eine Art groesseren Schlafsack, so genannten Swags, gelegt werden konnten. Die hatten eine wasserabweisende, isolierende Wirkung und konnten, wenn man das wollte bis ueber den Kopf geschlossen werden. Kalt wurde uns also nicht! Manche bekamen des nachts allerdings Besuch von dem einem oder anderen Nagetier und ein Dingo sagte auch kurz Hallo.
Die Sicht auf unser Camp, das ein bisschen unter Wasser stand :-)
Unsere Gruppe mit unserem Guide..
..und ein typisches Bild im Bus - alle am Schlafen :-)
Den zweiten Tag verbrachten wir bei trockenem Wetter in und um den Kata Tjutas, was "viele Koepfe" bedeutet. Diese ganzen Felsformationen liegen uebrigens nicht alle nah beieinander, so dass wir immer weite Strecken mit dem Bus zuruecklegen mussten, bis wir unseren naechsten Zielort erreichten. Insgesamt haben wir in den drei Tagen 1500km hinter uns gebracht..
Ein Blick in ein kleines Tal umgeben von riesigen, roten Bergen

Kata Tjuta aus der Ferne
Durch den Regen sind die eigentlich nie vorhandenen Fluesse oefter ueber die Strasse geflossen
Der letzte Tag fuehrte uns dann zu dem Kings Canyon, der dank der Sonne ab und an auch wunderschoen rot schimmerte und wir durchwanderten ihn in 3 Stunden. Diese Wanderung war eindeutig die Schoenste, was die Bilder sicherlich zeigen koennen!
Unglaublich toller Kontrast zwischen schwarzen und weissen Baeumen
 

Die Wueste um die roten Felsen herum ist komplett flach, trostlos und endlos
..im Kings Canyon :-)
Auf dem Weg zurueck haben wir bei einer Kamelfarm Halt gemacht..
..und ich habe die ersten Kaengurus gesehen (leider nur hinter Zaeunen)
Zurueck in Alice Springs wollte sich die gesamte Gruppe abends noch in einer Bar treffen. Da jedoch alle auf unterschiedliche Hostels verteilt waren und die beiden anderen aus meinem Hostel keine Lust mehr hatten, wollte ich mich allein auf den fuenfminuetigen Weg zur Bar machen. Davon wurde mir dann allerdings mehrfach und relativ deutlich abgeraten. Am naechsten Morgen am Flughafen hoerte ich dann auch von anderen aus meiner Gruppe, dass sie schon am fruehen Abend Gruppen von betrunkenen, laut groehlenden Aborigines begegnet waeren und sich gar nicht wohl dabei gefuehlt haetten. Leider ein nicht so schoenes Ende fuer diese Reise. Hier ist die Eingliederung der Ureinwohner scheinbar nicht so gut wie wir es aus Neuseeland mit den Maoris kennengelernt haben, denn solche Geschichten sollte ich noch oefter hoeren.

Sydney
Die naechsten Tage verbrachte ich in Sydney, das uebrigens genauso viele Einwohner hat wie ganz Neuseeland. :-) Eine kostenlose Tour vorbei an den wichtigsten Sehenswuerdigkeiten verschaffte mir dabei den ersten Ueberblick und ich konnte anschliessend das Opernhaus, die Harbourbridge und den botanischen Garten erkunden.
Millionenschweres Wahrzeichen Nummer 1: das Opernhaus
Dicht gefolgt von der Harbourbridge
..und ein kleines Stueck Heimat :-)
Unser netter Stadtfuehrer mit vielen lustigen Geschichten

Auch im botanischen Garten habe ich am naechsten Tag noch eine kostenlose, gefuehrte Tour mitgemacht und viele wunderschoene Pflanzen gesehen und aussergewoehnliche Tiere fotografieren koennen.
Wunderschoene, exotische Pflanzen..
..und ein Stueck aus Neuseeland :-)
Was haengt denn da im Baum...
..hunderte flying foxes
Wunderschoene, bunte Papageien, die schwer zu finden sind..
und viele lustige, weisse, die ueberall herum flattern
Diese Voegel sind wie Tauben bei uns - sehen nur lustiger aus..
Gut getarnt und doch vor die Linse bekommen :-)

Auf der Free Guided Tour habe ich zwei Maedchen kennengelernt, die mich den Tag ueber noch begleitet haben. Ihre Gastmutti in Sydney wollte den beiden abends noch eine Kirche zeigen - wir sind wohl alle davon ausgegangen, dass die architektonisch oder kulturell irgendetwas Besonderes haben musste. Aber dann nahmen wir ploetzlich an einem Gottesdienst teil - undzwar nicht an irgendeinem, sondern dem Merkwuergisten, den ich je erlebt habe. Vorne stand eine Band, die ueber 6 Boxen die Kirche (oder nennen wir es mal "als Kirche zweckentfremdeten Raum") beschallt hat, waehrend auf drei riesigen Leinwaenden im Hintergrund der Text vor Sternenfunkeln oder tuffigen Seifenblasen eingeblendet wurde. Da die Musik durchaus gut war, dachte ich mir zunaechst noch nichts "Schlimmes" dabei. Dann standen die Menschen jedoch auf und erhoben ihre Haende, um Gottes Energie aufnehmen zu koennen?? Ich weiss nicht wozu sie dies taten, aber so sah es aus.. Naja es kam uns alles sehr sektenmaessig vor, auch wenn die "Rede", anders als unsere deutschen Predigten sehr motivierend und durchweg positiv war. Doch dann kam das Unglaublichste ueberhaupt - er sagte, wenn ihr noch weitere Unterstuetzung auf euren Wegen braucht, denkt an unsere APP!!!!!!! und alle zuegten ihr I-Phone und tipperten darauf rum --- da fehlten mir wirklich die Worte :-)

Am naechsten Tag machte ich mich dann morgens auf den Weg auf die 1000km lange Fahrt nach Melbourne, die 14 Stunden dauern sollte. Durch die vielen Ueberschwemmungen in der Region zwischen den beiden Staedten konnten wir mehrere Orte nicht anfahren, hatten aber sonst keinerlei Schwierigkeiten und so erreichte ich Julia und Andre', die mich von der Bahn abholten. Seitdem verbringen ich die Tage entspannt mit Julia zusammen, die mir Melbourne ein bisschen naeher bringt und natuerlich den wunderschoenen Strand.

Brighton Beach mit der Skyline und den typischen, bunten Strandhaeusern
Viele kunterbunte Strandhaeuser..

..und die Julia und ich :-)
Julia und Andre` :-)

Maren

Das ist uebrigens meine Kamera - mein ganzer Stolz :-)

Freitag, 9. März 2012

Marie-Christin im Königreich Tonga

Um mich von der harten Wwoofing Arbeit in Neuseeland zu erholen, wie schon erwähnt, gönnte ich mir eine Woche Urlaub auf Tonga. Tonga? Wo liegt das überhaupt? Das Königreich Tonga ist eine der Pazifikstaaten, befindet sich zwischen Fidschi und Samoa und ist etwa 2000 km nördlich von Neuseeland. Somit befand ich mich auch in dem Land, welches den Tag als erstes begrüßt, denn es liegt direkt hinter der internationalen Datumsgrenze.

Ich flog also zuammen mit Stephi und Jenny, die ja mitlerweile schon zum Inventar zählt :). Die beiden lernten Maren und ich in Kerikeri beim Arbeiten kennen, und da wir beim Kiwi-thinnen von den Traumstränden Tongas träumten, buchten wir das nach Feierabend auch gleich.
Nach einem dreistündigen Flug in einem wohl klimatisierten Flugzeug, liefen wir in Tonga angekommen erst einmal mal gegen eine Hitzewand. Die Mentalität der Tonganer bekamen wir gleich bei der Einreise mit, denn wir benötigten über eine geschlagene Stunde zum Auschecken. Zum Glück wartete unsere Flughafenshuttle von unserem schon vorher gebuchten Hostel noch auf uns.

Die Hitze und die Luftfeutchtigkeit waren wirklich extrem hoch, sodass Bewegungen auf ein Minimum reduziert wurden. Ungeachtet dessen unternahmen wir verschiedene Ausflüge von der Hauptinsel Tongatapu. In der "Hauptstadt" Nuku´alofa fanden wir gleich am ersten Nachmittag eine Markthalle mit einem wunderschönen Handwerkermarkt, der Frauenherzen höher schlagen lässt. Wir nahmen dieses Angebot auch gerne zahlreich an und konnten uns nur schwer zurückhalten.

Die Markthalle mit wunderschönen Ketten

Unser Einkauf nach einem Beusch auf dem "Veggiemarket"
 Die folgenden Tage verbrachten wir hauptsächlich an den weißen Sandstränden mit glasklarem, türkisen Ozeanwasser. Einmal fuhren wir an einen nahegelegenen Strand und noch weitere zwei Male auf nicht sehr weit entfernten Inseln, die wir mehr oder weniger ganz für uns alleine hatten. Während der Strand auf der Haupinsel eher etwas unruhiger war, da sich Wellen an ca. 30 Meter entfernten Felsen brachen und etwa 10 Meter hochspritzten, waren die einsamen Strände auf den Inseln, die man jeweils in 30 Minuten Fußweg umrunden konnte, dagegen ruhig und idyllisch und genauso, wie man sich eine Pazifikinsel vorstellt. Das Wasser war so warm, dass ich mich gar nicht wieder rausbewegen wollte. Mit dem Schnorchel und der Taucherbrille ausgerüstet hab ich dann einige Male die Unterwasserwelt erkundet. Bunte und schillernde Fischschwärme zogen an einem vorbei und man fühlte sich wirklich wie in einer anderen Welt, wie in einem Unterwasserkino. :-)
Palmen über Palmen überall..

Der KeletiBeach mit meterhohen Wellen


Pangaimotu Island - Bei dem Schiffswrack konnte man super schnorcheln

Atata Island




Um uns noch etwas mehr mit dem Land zu beschäftigen und mehr darüber zu erfahren, haben wir mit unserem englischem Hostelbesitzer eine Rundfahrt um die Hauptinsel Tongatapu gemacht. Toni hat uns viele der tropische Pflanzen gezeigt, zu der an ersten Stelle die Kokusnus gehört, aber auch Papayas, Vanillepflanzen, Kaffeepflanzen, Ananas, Bananen, Mangos, Feigen und viele der einheimischen Pflanzen. Außerdem sahen wir noch viele der dort freilgehaltenen Schweine und herumstreunenden Hunde. Wir sahen insgesamt 36 Kirchen und Toni erzählte uns viel von der Kultur der Tonganer. 

Ananaspflanzen in einem tonganischem "Feld"
Blowholes auf der Hauptinsel Tongatapu


Eines der freilaufenden Schweine auf oder auch in der Straße :-)
 Tagesüber herrschte eine strikte Kleiderordnung, Schultern und Knie sollten bedeckt werden. Was sich für uns, mit unserem sperrlichen Handgepäck, als sehr schwierig herausstellte. Leider wussten wir von der Ordnung vorher nichts. Doch Abends als wir zusammen mit zwei Engländern, Amy und Tom, ins Pub gingen, wussten die Tonganer plötzlich auch nichts mehr davon, denn sie trugen genauso knappe Kleider, wie es bei uns zum Ausgehen üblich ist.
Schon der Siedler James Cook bezeichnete Tonga als "Friendly Island", aufgrunde ihrer Offenheit und Gastfreundschaft und auch ich finde, dass die Tonganer ein besonders nettes Völkchen sind. Am dem Abend im Pub kam ich auch mit einigen ins Gespräch.
Ein leckerer Mangococktail
Unser letzter Abend wurde noch würdig mit einer Kavanight gefeiert. Kava ist ein typisch polynesisches Getränk, das ein wenig berauschend wirken soll. Das einzige was wir nach 2 Litern Kavawasser aus einer Kokosnusschale getrunken, merkten, war allerdings nur unsere drängende Blase. Wir saßen mit 10 Leuten gemütlich zusammen und Toni, der Hostelbesitzer, gab einige englische Anekdoten aus dem tonganischen Leben von sich.
Kava
Ich habe die Woche in vollen Zügen genossen und meine Bräune noch etwas aufgefrischt :)
Aber Bilder sagen ja bekanntlich sowieso mehr als tausend Worte:

Ein yummy Dessert

Die einzige dreiköpfige Kokosnusspalme der Welt





:-)
Ein Kokusnussdrink



M-C & J & S