Donnerstag, 16. Februar 2012

Kerikeri 11.01. - 11.02.

Am 10.01. haben wir Kristian zum Flughafen nach Auckland gebracht und verabschiedet. Durch ein paar Mädels, die wir in dem Hostel in Orewa getroffen haben, haben wir eine Telefonnummer eines "Arbeitshostel" in Kerikeri bekommen. Arbeitshostel meint dabei, dass sich der Besitzer, Brian, um Jobs für die Backpacker kümmert und gleichzeitig für Unterkunft sorgt. Und tatsächlich hatte wir nach einem Anruf bei ihm Arbeit für den nächsten Tag. Wir wussten erst einmal nur, dass es irgendeine Arbeit mit Kiwis sein sollte, aber nichtes genaueres.. :-) so einfach geht das manchmal. Also machten wir uns von Auckland auf den Weg in Richtung Norden nach Kerikeri - die Region für Früchte und hauptsächlich Kiwis!
Der unendliche Weg unter den Kiwibäumen
 Am nächsten Tag mussten wir uns dann "nur noch" bei der Frima KeriFresh, für die wir die nächsten 4 1/2 Wochen arbeiten sollten, registrieren. Der Papierkram, durch den wir uns kämpfen mussten, war bald schlimmer als in Deutschland, aber tausend Unterschriften später, waren wir dann offizielle Kiwi-Thinner. Unsere Arbeit sollte nun also sein, dass wir nach dem Aschenputtel-Prinzip die Guten von den Schlechten trennen. Das bedeutet, dass wir die zu kleinen, zu großen und unförmigen Kiwis von den Bäumen abrupfen und die guten Kiwis hängen lassen. Die Kiwisaison 2012 ist Dank uns also gesichert! :-) Dieser Arbeit gingen wir in einer Gruppe von 11 Mädels nach - 2 Schwedinnen, zwei Maori Mädchen und der Rest Deutsche.  Auf Grund der Unmengen abgepflückter Kiwis sahen wir uns irgendwann gezwungen eine Studie hierzu aufzustellen. In einem ausgeklügelten Zählverfahren und nach dem Durchlaufen zahlreicher Statistikprogramme kamen wir dann zu dem erschreckenden Ergebniss, dass wir alle zusammen in den 10 Stunden, die wir am Tag arbeiten 1.000.000 Kiwis zu Boden werfen.  Man glaube es kaum, aber es bleiben trotzdem noch mehr als genug Kiws übrig.
Unser Kiwi-Team :-)

Die Arbeit an sich ist nicht wirklich körperlich anstrengend, höchstens für den Nacken und die Schultern, da man unter den Bäumen steht und hoch schauen muss. Aber daran haben wir uns schnell gewöhnt und daher bereiten uns die 10 Stunden Arbeit am Tag keine Probleme. :-) Es gibt zwei Feinde für die Kiwis. Zum einen PSA, eine Krankheit, die die Bäume befallen kann und absterben lässt, so dass wir unsere Schuhe immer fleißig desinfizieren mussten, wenn wir die Plantagen wechselten. Zum anderen der Regen, der verhindert, dass wir arbeiten können, da sich die Kiwihaut sehr leicht abpellt, wenn man sie nass berührt. Daher haben wir immer auf gutes Wetter gehofft und bis auf drei halbe Tage auch Glück gehabt. Durch das PSA wurden in diesem Jahr schon so viele Kiwibäume zerstört, dass 40% der Fruchternte wegfallen werden. Viele Backpacker werden dann in der Pflücksaison keine Arbeit finden.
...bei der Arbeit...

Die freien Wochenenden wurden vollgepackt mit Freizeitaktivitäten: Wir waren zum Beispiel bei den Rainbow Falls. Eine Wanderung führte uns zu den wunderschönen Wasserfällen, hinter die man über eine abenteruerliche Klettertour gelangen konnte. Durch den feinen Sprühregen des Wasserfalls machte er seinem Namen alle Ehre und wir sahen ein paar schöne Regenbögen.

Die hellen Flecken links sind M-C und Stephi fast hinter dem Wasserfall :-)

Mit Stephi bei den Rainbow Falls
Auch machten wir eine schöne Bootsfahrt in der Bay of Islands. Unser Plan war es mit den Delfinen schwimmen zu gehen. Während der Bootsfahrt trafen wir auch sehr schnell auf eine größere Gruppe Delfine. Leider hatten diese ihre Babys dabei. Da die Babydelfine in der ersten Zeit eine Körpertemperatur von 39°C  haben, müssen sie ständig gefüttert werden und wären wir zum Schwimmen mit ihnen ins Wasser gegangen, hätten womöglich wegen ihrer Neugier das Fressen vergessen und wären an Unterkühlung gestorben. Also erfreuten wir uns an den Delfinen, die direkt neben uns schwammen und eine ganze Zeit herum tollten. Wir waren zusammen mit "Kiwikolleginnen", mit Stephi und Jenny, auf dem Boot. Wir machten eine Mittagspause in einer wunderschönen Bucht und gingen ein wenig in dem kristallklarem Wasser, wie man es hier fast überall vorfindet, spazieren. Nach der Mittagspause machten wir noch einen Abstecher zu der Hole in the Rock. Diese Höhle ist so groß, dass man laut hupend mit dem Schiff durchfahren kann. Als Entschädignung, dass wir nicht mit den Delfinen schwimmen konnten, hatte die Bootscrew noch ein besonderes Ass im Ärmel. Sie spannten außerhalb des Bootes ein ca. 2 Meter breites und 5 Meter langes Netz aus. Wir sprangen vom Boot aus in das Netz und in den gar nicht so warmen Ozean und hielten uns mit beiden Händen jeweils rechts und links am Netz fest. Der Bootsführer gab Gas, so dass wir durch das Wasser gezogen wurden. Nachdem die meisten schon wieder ins Boot geklettert waren, gab der Capitain nochmal für uns Vollgas und wir schluckten viel von dem gesunden Salzwasser.. :-) Es war auf jeden Fall ein Riesenspaß!
Eine Gruppe Delfine hat quasi schon auf uns gewartet..

..um uns eine kleine Show vorzuführen

Der Blick in die Bay of Islands
An einem anderen Wochende fuhren wir zu wunderschönen Buchten auf der Ostseite der Nordspitze, die Taupo bay ist ein wahres Paradise für Surfer. Wir wollten uns auch ein wenig Unterricht von einem Surfer geben lassen, der die Woche über in unserem Hostel wohnt und danach jede freie Minuten fürs Wellereiten nutzt. Das Wetter machte uns allerdings einen Strich durch die Rechnung und so wir verbrachten einen schönen Strandtag ohne Wind und Wellen an der Taupo bay. Zusammen mit Jenny und Stephi besuchten wir  auch die Matauri bay und genossen die wunderschöne Gegend und Atmosphäre.
Bei bestem Wetter in der Taupo Bay

Mit Jenny und Stephi in der Matauri Bay
Wir hatten uns außerdem noch vorgenommen, die nördlichste Spitze, Cape Reinga zu besuchen. Wir fuhren zusammen mit den 2 Schwedinnen aus unsere Gruppe, Mariel und Linda, dorthin.  Der Weg führte uns vorbei an vielen Wiesen mit Schafen oder Kühen, Feldern, Wäldern, Flüssen, dem Meer und dem 90-mile-beach. Der Strand ist zwar eigentlich nur 90 Kilometer lang, aber auch das reicht aus, um der längste Strand Neuseelands zu sein. Man darf den Strand während der Ebbe mit dem Auto befahren, wir ersparten das unserem Ruby, und schauten lieber den vielen verrückten Kiwis zu, die das zahlreich ausnutzen und sich dann auch gerne direkt neben dem Auto sonnen.

 Von dem Cape hatten wir nicht so viel erwartet  und wurden dann positiv überrascht. Es ist ein wirklich schönes Fleckchen Erde und ganz schön windig. An dem Cape treffen auch das Tasman Meer und der Pazifik aufeinander. Es ist sehr lustig, wenn sich mitten im Wasser Wellen bilden und aus 2 Richtungen aufeinander knallen. Eine kleine Wanderung führte uns von dem Leuchtturm aus zu einer einsamen Bucht mit ganz vielen wilden Wellen. Auf der Rückfahrt machten wir noch einen Abstecher zu den riesigen Sanddünen, die man schon von der Straße aus sehen konnte. Wir haben noch nie Sand in diesen Ausmaßen gesehen.. Nachdem wir eine Düne erklimmen konnten, fühlten wir uns wie in einer Wüste. Man sieht überall nur Sand und durch den Wind fühlt man sich am Ende wie ein Sandkorn höchstpersönlich. Wir konnten uns kleine Surfbretter ausleihen und damit die Sandberge runter sausen und ganz schön schnell werden. - Was sollen wir auch sonst machen, wenn wir keinen Schnee haben? ;-)

Am 90-Mile-Beach
Schöne Ausblicke auf dem Weg zur Nordspitze


Die weißen Sanddünen konnte man kilometerweit sehen

Hier treffen Tasman Sea und Pazifik aufeinander

Wieder mal ein Leuchtturm am Ende eines Weges :-)




Für die Neuseeländer und vorallem die Maori ist der Waitangi-day ein ganz spezieller Feiertag, für uns war es ein verlängertes Wochenende. An dem Waitangi-Tag feiern die Maori ihre Rechte auf ihr Land und somit eine gewisse Unabhängigkeit gegenüber den Kolonialisten. Wir nahmen diese Mögichkeit gerne wahr, um die Kultur der Maori besser kennzulernen. Man trift hier leider nur wenige Orte, an denen man kostenlos die Maori-Kultur erleben kann. Es wurden Tänze aufgeführt und Kanus mit Maoristämmen fuhren im Wasser und es gab viele Stände zum Geld augeben und Essen - was wir natürlich auch gleich ausnutzten. :-)
Großartige Aussicht auf einen Maori.. :-)

Eine Maori mit einem typischen Gesichtstatoo - wir überlegen auch schon... :-)
 Am 11.02. haben wir uns nun zusammen mit Jenny auf eine etwa 10-tägige Tour um die Nordinsel gemacht und werden bald davon berichten.

M-C & M & J